Galerie & Töpferei
Humboldtstrasse 122-124
Koblenz-Ehrenbreitstein
Geöffnet dienstags bis samstags
von 15 bis 18 Uhr
und nach Vereinbarung
Corona als Chance angehen!
Was tun, wenn plötzlich die Kunden nicht mehr in den Laden dürfen und das Künstlerzubrot in Schulen und Klinik ausbleibt?
Neu aufstellen, Corona wird auch irgendwann zu Ende sein! Vorbereiten für die Zeit danach, und wenn dann noch Zeit bleibt an die Töpferscheibe, kreativ sein und produzieren!
Das Ladenlokal schien uns überladen (schönes Wortspiel!) und die Beleuchtung ließ alles unübersichtlich erscheinen. Deshalb hieß es zunächst einmal "Alles raus"!
Die leere Kuchentheke
Dann wurde der Beleuchtungsprofi hinzugezogen, die Strahler neu installiert und alle Lichtquellen durch moderne LED-Technik ersetzt.
Hell, übersichtlich, einladend
Wohin mit dem Sammelsurium aus Gebrauchskeramik, künstlerischer Keramik, Rohstoffen?
Der nächste Schritt war deshalb den langen Flur hinter dem Verkaufsraum (in dem man Alles fand, nur nicht, was man suchte) zu einem strukturierten Verkaufs- und Stöberlager umzurämen. Zwei liebe Freunde, beide erfolgreiche Kaufleute halfen uns die Regale strukturiert zu füllen und jedes Stück Ware mit einem Code zu versehen, damit aus einer Lagerbuchhaltung eine bedarfsgesteuerte Keramikproduktion erwachsen kann.
Das neue Verkaufslager
Und schon wieder stellt sich ein altbekanntes Problem: Wohin mit dem Kram, der vorher hier stand?
Richtig, das frühere Lager, keine 10m2 groß, wurde bei dem vorigen Schritt ja frei. Dorthin kam Alles, was mit Papier und Verwaltung zu tun hatte. Es entstand eine kleine Kunstbibliothek mit Büro.
Ausschnitt des alten Keramiklagers
Aber nicht erst an diesem Punkt kam die Erkenntnis, dass wir größer denken mussten. Wir brauchten Platz für Werkzeuge, Kurse, Rohstoffe, Brennöfen. Ein bisschen Glück muss man schon haben, in unserem Fall mit unseren Vermietern, die uns einen Teil der alten Backstube, das "Höfchen" davor und den verbindenden Hausflur mit Treppenhaus zur Verfügung stellten.
Mehr als ein Dutzend Jahre waren diese Rämlichkeiten nicht mehr genutzt worden, voll mit alten Bäckereieinrichtungen, der Fußboden nach Entfernen des ehemaligen Backofens heftig deformiert, die Elektrik unübersichtlich...
Es hat Monate gedauert: Trockenbauer, mehrere Tonnen Fließestrich, Wandfliesen sauber, die Bäckereitische gestrichen, die Decken abgehängt und und und ...
"Ja, man darf schon drauf..."
Gut, wenn man dann Freunde hat, die zupacken können. Viele Hände, schnelles Ende. Danke an Alle, die ohne zu müssen und ohne eine Gegenleistung oder Bezahlung mit Hand angelegt haben!
Typisch Anja...
"Heh Du da, haste nix anzuziehen?"
Kaum waren die Fliesen einigermaßen sauber, da stellt sie doch ihre beiden Lieblingsmodelle zwischen Wand und Baustrahler und nimmt den Edding in die Hand. Kunst ist überall...
Ein besonderer Rahmen: Da, wo die Fliesen abfielen war plötzlich mittelalterliche Stadtmauer zu sehen
Das Treppenhaus zwischen Atelier und früherer Backstube:
Berge von verstaubten und unbrauchbar gewordenen Gegenständen, Halbfertigem und mittlerweile Unbrauchbarem, vor Jahren einmal unter dem Wunsch "irgendwann einmal" etwas daraus zu machen, mussten sortiert, entrümpelt, strukturiert und eingeordnet werden. Zum Glück gibt es kein Foto von vorher...
Schön, dass dabei auch der jahrhunderte alte Brotschranke zu Tage kam - wir haben ihn bis auf die gläsernen Regalböden und eine gründliche Reinigung im Originalzustand belassen.
Spannend unser Höfchen: Schmal, lang, und beim Zugang noch von einer Metalltreppe eingeengt. Anfangs nur ein schmaler Durchgang mit einem Sammelsurium von eingestaubtem Abgestelltem. Dort wurde die neue elektrische Schaltzentrale eingebaut und der staubigste Teil einer Töpferei (neben dem Schleiftisch) eingerichtet. Tonaufarbeitung und -verdichtung werden jetzt hier praktiziert und der aufgearbeitete frühere Abfallton gleich neben dem Frischton unter der Treppe griffbereit und geordnet gelagert. Wegen dieser Arbeitsgänge haben wir uns extra eine Minikläranlage zugelegt, zum Homogenisieren benutzen wir die ehemalige Teigmischmaschine, eine Strangpresse erhielten wir von einer Kollegin, die ihren Betrieb aufgab, geschenkt. Etwas mehr dazu finden Sie hier
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